Klein, fein, einzigartig: Das ist der Erdener Prälat. Andreas Schmitges erntet in der wohl kleinsten Traumlage am Fluss. Höchste Zeit also, den Schmitges in ihrer Vinothek einen Besuch abzustatten.
Am Fuße des Ürziger Würzgartens krallen sich zwischen zerklüfteten Felsen Reben in den steilen Hang. Uralte Stöcke, die schon seit fünfzig und sogar hundert Jahren auf der winzigen Parzelle ihre Wurzeln schlagen.
Neben dem berühmten Erdener Treppchen liegt der Erdener Prälat, eine gerade mal 1,5 Hektar große Einzellage. Von jeher eine Begehrlichkeit aus feinstem rotem und grauem Schiefergestein, komplett nach Süden gerichtet. Wer sich auskennt, der weiß: Das verspricht Gutes.

Hervorragende Auslesen entstehen im Erdener Prälat
Hier entstehen komplexe, dichte Weine mit reichlich Mineralität. Große Rieslinge mit Seltenheitswert. Vor allem die Auslesen sind bei Kennern in aller Munde. Typisch für diese Lage sind Duftnoten von Mandeln und exotischen Früchten wie Passionsfrucht oder Mango.
Geschichten zum Wein bei Schmitges
Sage und schreibe 14 Weingüter teilen sich dieses rare Fleckchen Land. Und eins davon ist das Weingut Schmitges: Seit 2003 bewirtschaftet Andreas Schmitges sein Stück vom Garten Eden in Erden.
Spannende Geschichten über die Mosel und den Riesling gefällig? Einfach zu Andreas Schmitges fahren und kosten. Denn mit jedem Schluck trinkt man auch eine gute Prise Leidenschaft mit, weil er jeden Wein so preist wie eine große Liebe.
Andreas Schmitges ist Steillagenwinzer mit Haut und Haar. Er sprudelt über, wenn er von seiner Rebsorte, seiner Arbeit und über die Heimat erzählt. Zu jeder Flasche wird die passende Anekdote serviert.
Das Weingut Schmitges liegt vis-a-vis vom Erdener Treppchen, vor 100 Jahren einer der prominentesten Weinberge der Welt. Doch als Andreas Schmitges und seine Frau Waltraud den elterlichen Betrieb vor gut 25 Jahren übernahmen, war das Image des Mosel-Riesling auf dem Markt schon länger nicht mehr schillernd.
Also krempelte das Winzerpaar den Hof gründlich um. Investierte viel Arbeit, Nerven, Geld. Sie bauten das Kellergebäude neu, trimmten den Weinbau auf Qualität. Und erweiterten über die Jahre ihre Anbauflächen von zwei Hektar auf weit über zehn.

Weine vom Erden Treppchen. Vor 100 Jahren weltberühmt, jetzt wieder in aller Munde.
Mittlerweile gehört das Weingut zu den Spitzenbetrieben an der Mosel. Wer genau wissen will, wie es dazu kam, läuft am besten durch den Klettersteig im Erdener Treppchen und Prälat – und lässt sich danach von Andreas Schmitges erklären, wie seine hochgelobten Rieslinge entstehen.
Vinothek zum Streicheln
Natürlich haben solche Weine einen stilvollen Auftritt verdient. Und mit ihrer edlen Vinothek haben die Schmitges die entsprechende Bühne geschaffen.
Boden und Tresen bestehen aus Schiefer, eben jedem Gestein, dass man auch in den Weinbergen findet. Das ist der Garant für die Einzigartigkeit der Mosel-Weine.
An den Wänden hängen Schwarz-Weiß-Fotografien mit Motiven aus vergangenen Winzertagen. Und sämtliche Möbel wurden vom Schreiner aus dem 280 Jahre alten ehemaligen Dachstuhl gefertigt.
Wer die Einrichtungsregeln des Feng Shui immer noch für Kokolores hält, der sollte die Atmosphäre in diesem freundlichen Raum erleben.
Ein weiterer Clou ist der samtige Kalkmarmorputz an den Wänden. Nicht nur innen, sondern auch außen. Denn damit wurde die Vinothek zu einer Art Touristenattraktion: Tatsächlich bleiben Passanten stehen, um die Mauern des Hauses zu streicheln. Auch so etwas bekommt man an der Mosel garantiert nicht aller Tage zu sehen.
Weingut Schmitges: Wo, wann, was
Weingut Schmitges
Hauptstraße 24
54492 Erden
Telefon: 06532 2743; mobil: 0172 6177956
Vinothek: geöffnet April bis Oktober, freitags und samstags 15 bis 19 Uhr; sonntags 10 bis 13 Uhr. Und nach Absprache.
Euch gefällt dieser Beitrag? Dann teilt ihn bitte – und folgt mir auf meiner Facebookseite!
Noch mehr Winzer-Geschichten: