Hinter historischen Mauern versteckt sich ein Ort, der mitten ins Herz trifft. Denn der Springiersbacher Hof in Ediger beherbergt ein Weingut mit Feriendomizilen, eine Destille und ein Café-Restaurant. Willkommen im Geschmacksparadies!
Wer an die Mosel denkt, hat meist Weinberge oder Ritterburgen vor Augen. Vielleicht noch die Dörfer, in deren Gassen man manchmal völlig vergisst, in welchem Jahrhundert man sich eigentlich gerade befindet. Aber die mittelalterlichen Abteihöfe der Klöster haben nur wenige auf dem Schirm.
Eine besonders schöne Hinterlassenschaft der Mönche ist der Springiersbacher Hof in Ediger-Eller. Ein zauberhaftes Kleinod in einer Region, die wie gemacht ist für das glückliche Leben.
In Sichtweite steigt der berühmte Calmont empor. Davor schlägt die Mosel einen Bogen wie mit dem Zirkel gezogen.
Allerdings muss man etwas acht geben, um diese Gastronomieperle in Ediger nicht zu übersehen. Denn der Springiersbacher Hof liegt etwas versteckt in der Kurve einer Gasse. Man findet ihn am Fuße der Kirche, deren Turm so schön wie kein anderer weit und breit glitzert.
Kleinod in Ediger
Diesen Weinhof haben die Mönche vom Kloster Springiersbach schon um 1300 als wirtschaftliches Standbein gegründet. Fortan wurde hier der Wein für die Augustiner Chorherren in der Eifel in dicke Fässer gefüllt.
Doch mit Napoleons Truppen endete die Herrschaft der Kirche. Seit der Versteigerung im Jahr 1803 befindet sich der Springiersbacher Hof in Familienbesitz.
Gabriele und Michael Borchert führen ihn nunmehr in der siebten Generation. Zwar blieben die historischen Mauern erhalten. Doch mit erheblichem Aufwand und Liebe zum Detail, ist ein moderner Glücksort für Genussmenschen entstanden.
Aus dem heimeligen Barockgebäude, das die Mönche immerhin schon im Jahr 1752 bauten, wurde ein mediterran anmutendes Gasthaus mit Feriendomizilen. Mit einer eigenen Destille und einem charmanten Weincafé-Restaurant.
Schon das ganze Drumherum macht glücklich. Und dann schmeckt es auch noch wie bei Muttern. Vielleicht sogar noch ein Stückchen besser. Denn die liebenswerte Gastgeberin kocht und backt alles noch selbst.
Man möchte sich reinlegen das Rieslingcremesüppchen. Ganz zu schweigen von der sagenhaften Weinbergpfirsichtorte.
Der Besteller ist gleichzeitig auch die Spezialität des Hauses. Dabei werden unter dem Namen „Schiefer geht’s nicht!” auf einer Schieferétagère die versammelten Köstlichkeiten aus der Winzerküche serviert. Lecker!
Passend dazu keltert Michael Borchert die famosen Rieslinge, die auf den Schieferböden im nahen Calmont wachsen. Und schon die feinen Weine aus dem benachbarten Elzhofberg gekostet?
Natürlich destilliert der Winzer auch die feinen Edelobstbrände. Und nicht zu vergessen: der Weinbergpfirsich-Likör. Ein Renner!
Weine, Schnäpse und ein Pool
Wer Michael Borcherts Magenbitter nach einem überlieferten Klosterrezept probiert, der merkt, dass schon die Mönche damals wussten, was gut ist.
Ausgeschenkt und serviert wird im kopfsteingepflasterten Hofgarten. Ein Blütenzauber-Idyll mit lauschigen Eckchen. Es gibt sogar einen Pool zum Reinspringen an Hochsommertagen.
Hier ist das Leben so dolce, dass man am liebsten gar nicht wieder fortgehen möchte.
Kontakt Springiersbacher Hof
Oberbachstraße 30
56814 Ediger/Mosel
Tel. 02675 1560
www.ediger-mosel.de
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