Burg Landshut bittet zu Tisch

Die Burg Landshut ist ein historischer Ort mit gutem Essen. Das Auge isst mit: Die Aussicht vom Restaurant ist selbst für das Moseltal außergewöhnlich.

Burg Landshut, Restaurant, Bernkastel-Kues

Aussicht von der Burg Landshut

Bernkastel-Kues hat es gut, denn das Städtchen ist mit einer bemerkenswerten Altstadt und allerlei Sehenswürdigkeiten gesegnet. Während der Saison kommen Reisende zuhauf, um sich wie auf einer Ameisenstraße durch das Labyrinth aus verwinkelte Gassen zu schieben.

Es gibt einen Skywalk, Museen wie das Cusanus-Geburtshaus oder den Gewölbekeller der Moselvinothek. Vor allem aber einen urigen Marktplatz von uraltem Fachwerk umstellt. Und obendrein, zur Krönung sozusagen, sogar noch eine Burg. 

Burg Landshut, Bernkastel, Restaurant

Die Burg Landshut in Bernkastel.

Auf dem Bernkasteler Burgberg wimmelte es nahezu von Burgen. Denn die Burg Landshut, die man heute dort sieht, steht auf den Mauerresten von zwei Vorgängerburgen. 

Nach einem Brand ist zwar auch die im 13. Jahrhundert gebaute Landshut nur noch eine Ruine. Wer Rittersäle, mittelalterliches Interieur oder ein Verlies erwartet, wird enttäuscht – nur die Außenmauern und der Bergfried blieben erhalten. Dennoch gehört die Anlage auf dem Berg zu den beliebtesten Ausflugszielen der Region. 

Wanderung oder Burg Landshut Express?

Nicht nur nach Rom führen dem Sprichwort zufolge alle Wege. Es gibt auch verschiedene Möglichkeiten, die Burg Landshut anzusteuern: Per Auto oder Oldtimer-Bus, dem Burg Landshut Express, der Ausflügler während der Saison im Stundentakt vom Doctorbrunnen den steilen Berg hinauf bis fast vor das Burgtor kutschiert. 

Römischer Sarkophag, Bernkastel

Ein Sarkophag an der Burgruine Landshut.

Und natürlich zu Fuß. Per Pedes braucht man vom Marktplatz aus eine gute halbe Stunde und kann wahlweise am Schützenhaus vorbei oder über den Serpentinenpfad durch den Schlossberg wandern. Allerdings sind beide Weg sehr steil. Wer einen moderaten Anstieg sucht, dem sei der Familien-Rundweg durch den Wald empfohlen: Der Spaziergang führt von der Altstadt am Tiefenbach entlang zum kleinen Wasserfall und schließlich hinauf zur Burg.

ZUM WEITERLESEN: Dieser Aufstieg ist doch ein Spaziergang!»

Römisches Kastell entdeckt

Ein touristischer Hotspot war die Burg Landshut schon immer, denn sie bietet viele fotogene Ecken. Aber erst im Sommer 2012 Jahren fanden Archäologen heraus, dass sie sogar zu den ältesten Bauwerken an der ganzen Mosel zählt. Denn damals stießen Forscher bei routinemäßigen Sanierungsarbeiten auf die Reste eines römischen Kastells, auf dem sich die Burg erhebt.

Burgruine Landshut, Restaurant, Bernkastel

Ein Aufzug an der Burg Landshut

Die Fachwelt feierte die kleine Sensation. Denn man geht davon aus, dass es sich um das aus alten Quellen bekannte Princastellum handelt, womit das erste Kastell hinter der Grenze zur damaligen Provinz Belgica gemeint ist. Die Anlage wurde im dritten Jahrhundert als eine von mindestens 19 Bergbefestigungen gebaut, um die Kaiserresidenz in Trier zu schützen. Von heute auf morgen ist die Stadt Bernkastel-Kues 1000 Jahre älter geworden – denn vor dem Fund ging man von 700 Stadtgeschichte aus.

Erst kamen die Forscher, dann der Kran und mit ihm fleißige Handwerker und himmelhohe Gerüste. Denn mit einmal gründlich Durchkärchern war es nun nicht mehr getan. Stadt und Land nahmen Millionen in die Hand, um ihre Burg Landshut auf Vordermann zu bringen. 

Burgruine Landshut, Bernkastel, Restaurant

Das Restaurant im Gemäuer.

Jetzt fährt ein gläserner Aufzug die Besucher eine Etage hoch und wieder runter und auf einem beschilderten Rundweg wurde das römische Erbe in Szene gesetzt. Auch ein Sarkophag bekam an der Burgruine einen Platz, denn auf das antike Stück war ganz in der Nähe ein Bauarbeiter mit seiner Planierraupe gestoßen. Erstaunlich, was man in der Gegend so findet, wenn man in den Weinbergen buddelt.

Natürlich bekam auch der Burghof mit einer Terrasse ein frisches Gesicht. Vor allem aber wurde ein Restaurant in dem uralten Gemäuer eingerichtet. 

Aussicht, Restaurant, Bernkastel

Die Burg Landshut punktet mit einer fantastischen Aussicht.

Ein im Wortsinn gehobenes Restaurant

Auf der Speisekarte locken Flammkuchen und Schnitzel vom Eifelschwein begleitet von regionalen Weinen, genauso wie süße Sünden – zum Beispiel Schokoladenmousse mit Tresterpflaumen.

Speis und Trank muss man bezahlen, doch den Augenschmaus gibt es gratis dazu. Denn ein zehn Meter breites Panoramafenster eröffnet eine fantastische Fernsicht über das größte zusammenhängende Riesling-Anbaugebiet der Mittelmosel. Eine solche Fernsicht findet man in einem Restaurant sicher nicht alle Tage. 

Burg Landshut, Bernkastel

Burg Landshut, Bernkastel

Und wer noch etwas höher hinaus will, löst für einen Euro ein Ticket im Automaten, um auf den Bergfried zu steigen. Der Weg zur Plattform führt über viele schiefe Stufen durch ein sehr enges Treppenhaus. Doch auf diesem Logenplatz angekommen, liegt einem die ganze Mosellandschaft zu Füßen.

 

Burg Landshut – Anfahrt und Führung

Anfahrt zur Burg Landshut vom Hunsrück aus: Der Beschilderung zur Burg Landshut folgen. Vom Parkplatz oberhalb der Burg sind es noch 200 Meter Fußweg bergab.
Von der Mosel aus: Kurz hinter dem Ortsausgang von Bernkastel (Richtung Andel) links durch den Tunnel in Richtung Monzelfeld. Nach zwei Kilometern rechts den Schildern folgen. Ein recht großer Parkplatz befindet sich etwas oberhalb der Burg, direkt an der Burg gibt es nur wenige Plätze.

Führungen ganzjährig jeden Sonntag um 11.30 Uhr, Dauer: 45 Minuten,  9 € pro Kopf. Treffpunkt: Am Aufzug an der Burg. Anmeldung unter +49(0)6531/500190 oder im Mosel-Gäste-Zentrum.