Die Burg Landshut ist ein historischer Ort mit gutem Essen. Das Auge isst mit: Die Aussicht vom Restaurant ist selbst für das Moseltal außergewöhnlich.
Bernkastel-Kues hat es gut, denn das Städtchen ist mit einer bemerkenswerten Altstadt und allerlei Sehenswürdigkeiten gesegnet. Während der Saison kommen Reisende zuhauf, um sich wie auf einer Ameisenstraße durch die verwinkelten Gassen zu schieben.
Es gibt zum Beispiel das Cusanus-Geburtshaus oder den Gewölbekeller der Moselvinothek. Vor allem aber einen urigen Marktplatz von uraltem Fachwerk umstellt. Und obendrein, zur Krönung sozusagen, sogar noch eine Burg.
Auf dem Bernkasteler Burgberg wimmelt es nahezu von Burgen. Denn die Burg Landshut, die man heute dort sieht, steht auf den Mauerresten von zwei Vorgängerburgen.
Nach einem Brand ist zwar auch die im 13. Jahrhundert gebaute Landshut nur noch eine Ruine. Wer Rittersäle, mittelalterliches Interieur oder ein Verlies erwartet, wird enttäuscht. Nur die Außenmauern und der Bergfried blieben von der Feste erhalten. Dennoch gehört die Anlage auf dem Berg zu den beliebtesten Ausflugszielen der Region.
Wanderung oder Burg Landshut Express
Jeder will auf die Burg, und der Oldtimer-Bus macht möglich, dass auch jeder dort hinauf kommt. Während der Saison kutschiert das gelbe Gefährt Ausflügler vom Doctorbrunnen den steilen Berg hinauf bis fast vor das Burgtor.
Natürlich kann man den Besuch auch prima mit einer Wanderung verbinden, die Burg-Olymp-Tour bietet sich zum Beispiel an. Wer einen moderaten Anstieg sucht, dem sei der Familien-Rundweg empfohlen: Der Spaziergang führt von der Altstadt am Tiefenbach entlang zum kleinen Wasserfall und schließlich hinauf zur Burg.
Römisches Kastell entdeckt
Ein touristischer Hotspot war die Burg Landshut schon immer, denn sie bietet viele fotogene Ecken. Aber erst im Sommer 2012 Jahren fanden Archäologen heraus, dass sie tatsächlich zu den ältesten Bauwerken an der ganzen Mosel zählt. Denn damals stießen Forscher bei routinemäßigen Sanierungsarbeiten auf die Reste eines römischen Kastells, auf dem sich die Burg erhebt.
Die Fachwelt feierte die kleine Sensation. Denn es handelt sich um die Befestigung Princastellum, die der Stadt ihren Namen gab. Die Anlage wurde im dritten Jahrhundert als eine von mindestens 19 Bergbefestigungen gebaut, um die Kaiserresidenz in Trier zu schützen.
Erst kamen die Forscher, dann der Kran und mit ihm fleißige Handwerker und himmelhohe Gerüste. Denn mit einmal gründlich Durchkärchern war es nun nicht mehr getan. Stadt und Land nahmen Millionen in die Hand, um ihre Burg Landshut auf Vordermann zu bringen.
Jetzt fährt ein gläserner Aufzug die Besucher eine Etage hoch und wieder runter. Und auf einem beschilderten Rundweg wurde das römische Erbe in Szene gesetzt. Auch ein Sarkophag bekam an der Burgruine einen Platz, denn auf das antike Stück war ein Bauarbeiter ganz in der Nähe mit seiner Planierraupe gestoßen. Erstaunlich, was man in der Gegend so findet, wenn man in den Weinbergen buddelt.
Natürlich bekam auch der Burghof mit einer Terrasse ein frisches Gesicht. Vor allem aber wurde ein Restaurant in dem uralten Gemäuer eingerichtet.
Ein im Wortsinn gehobenes Restaurant
Auf der Speisekarte locken Flammkuchen und Schnitzel vom Eifelschwein begleitet von regionalen Weinen, genauso wie süße Sünden, zum Beispiel Schokoladenmousse mit Tresterpflaumen.
Speis und Trank muss man bezahlen, doch den Augenschmaus gibt es gratis dazu. Denn ein zehn Meter breites Panoramafenster eröffnet eine fantastische Fernsicht über das größte zusammenhängende Riesling-Anbaugebiet der Mittelmosel. Eine solche Fernsicht findet man in einem Restaurant sicher nicht alle Tage.
Und wer noch etwas höher hinaus will, löst ein Ticket im Automaten, um auf den Bergfried zu steigen. Der Weg zur Plattform führt über viele schiefe Stufen durch ein sehr enges Treppenhaus. Doch auf diesem Logenplatz angekommen, liegt einem die ganze Mosellandschaft zu Füßen.
Mit dem Auto zur Burg Landshut
Anfahrt vom Hunsrück aus: Der Beschilderung zur Burg Landshut folgen. Vom Parkplatz oberhalb der Burg sind es noch 200 Meter Fußweg bergab.
Von der Mosel aus: Kurz hinter dem Ortsausgang von Bernkastel (Richtung Andel) links durch den Tunnel in Richtung Monzelfeld. Nach zwei Kilometern rechts den Schildern folgen. Ein recht großer Parkplatz befindet sich etwas oberhalb der Burg, direkt an der Burg gibt es nur wenige Plätze.