Bernkastel-Kues: Sehenswertes & Geheimtipps

Den Marktplatz und die Burg Landshut kennt man ja. Aber schon den Leuchtturm gesehen oder auf den Olymp gestiegen? Bernkastel-Kues ist vollgestopft mit Sehenswürdigkeiten. Auch ein Skywalk und ein Wasserfall sind ist dabei.

Bernkastel-Kues, Mosel, Stadtbild

Aussicht von der Burg Landshut

Als Herzstück der Mittelmosel steht Bernkastel-Kues im Rampenlicht. Ausflügler tummeln sich gerne im größten Ort des 120 Kilometer langen Flussabschnitts. Von oben sieht das von der Mosel geteilte Städtchen aus wie eine Märklin-Landschaft. In der Altstadt passt zwischen die Fachwerkhäuser fast kein Blatt Papier. Am gegenüberliegenden Flussufer hat sich Kues breit gemacht.

Der Romantiker William Turner hat den pittoresken Ort, gerahmt von schroffen Felsen und bröckelnder Burgruine, um 1839 in wundervoller Weise verewigt. Jahrhunderte vor Instagram inspirierten die Aquarelle des britischen Malers die Menschen, an die Mosel zu fahren. Bis heute ist Bernkastel-Kues eine überaus beliebte Anlaufstelle für Reisebusse und Ausflugsdampfer.

Was macht die 7100-Seelen-Kleinstadtperle so attraktiv?

Mosel, Fachwerkhaus, Bärenbrunnen

Ein Fachwerkhaus am Bärenbrunnen.

Sehenswürdigkeiten in Bernkastel-Kues

Tatsächlich ist das Städtchen in lieblicher Lage aus vielerlei Gründen einen Ausflug wert. Welche Sehenswürdigkeiten man gesehen haben muss, hängt natürlich von persönlichen Vorlieben ab. So ist das Zylinderhaus die erste Adresse für Auto-Enthusiasten, während sich die Liebhaber alter Bücher die Cusanus-Bibliothek sicherlich nicht entgehen lassen.

Die Burgruine Landshut gehört für die meisten dazu – sie ist das Wahrzeichen der Stadt und blickt auf eine lange Geschichte bis zu den Römern zurück. Eigentlich hätte ihr Schicksal nach einem Brand vor rund 400 Jahren besiegelt sein sollen, doch sehr viel später begann ihre zweite Karriere als Restaurant und Ausflugsziel. Allein der 50 Meter hohe Bergfried mit Rundumblick lohnt den Besuch.

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Burg Landshut, Bernkastel, Restaurant

Top-Attraktion Burg Landshut.

Altstadt mit Mittelalter-Flair

Vor allem zwei Dinge zeichnen die Doppelstadt aus: Da ist zum einen natürlich der Wein. Versammelt sich doch in Bernkastel-Kues eine ganze Reihe von Winzerbetrieben mit klangvollem Namen. So zieht es Weinfreaks zu Dr. Loosen, J.J. Prüm oder Markus Molitor – um nur einige zu nennen. Und immer am ersten Wochenende im September platzt das Städtchen beim Weinfest der Mittelmosel fast aus den Nähten.

Zum anderen gibt es reichlich Sightseeing für lau. Wer ein Faible für historische Baukunst hat, hat in Bernkastel-Kues gut zu tun: Über 100 Gebäude stehen auf der Denkmalliste. Vertreten sind alle Epochen von Gotik und Renaissance über Barock bis Jugendstil.

Bernkastel-Kues, Altstadt, Gasse

Gasse mit Rathaus (rechts)

In der Altstadt sorgt das wohl schönste Fachwerk-Ensemble an der Mosel dafür, dass der Strom der Touristen nicht abreißt. Geschmückt mit Familienwappen, bunten Ornamenten und detailverliebten Schnitzereien zeigen die Fassaden über 500 Jahre feinste Zuckerbäcker-Architektur. So kitschig es auch klingt: Wären da nicht die vielen Menschen, man wähnte sich in Grimms Märchen.

Marktplatz in Bernkastel-Kues

Es war einmal … und ist noch da! Direkt am Moselufer liegt ein großer, gebührenpflichtiger Parkplatz. Von dort aus lassen sich die Altstadt und fast alle Sehenswürdigkeiten bequem zu Fuß erreichen.

Bernkastel, Marktplatz, Rathaus

Das Rathaus am Marktplatz.

Wohin zuerst? Folgen Sie doch einfach dem Pilgerstrom zum Marktplatz – er ist Bernkastels Sahnestück, dorthin zieht es die meisten. Etwa in der Mitte posiert seit 1606 der Michaelsbrunnen. Dahinter wurde zwei Jahre später das Renaissance-Rathaus gebaut.

An seinem linken Eckpfeiler ist der Pranger angebracht, an dem man Übeltäter, oder wen man damals dafür hielt, angekettet den Schmähungen der Passanten aussetzte. Die gute, alte Zeit war halt nicht für alle gut.

Bernkastel-Kues, Rathaus, Pranger

Der Pranger am Rathaus

Die prächtigsten Bürger- und Geschäftshäuser umstellen die guten Stube der Stadt. Dazu gehört das Cafe Hansen, Baujahr 1900, eine rosafarbene Gründerzeit-Schönheit, die vom Jugendstil kündet.

Auch die Adler-Apotheke steht seit 1660 am Marktplatz. Wegen seiner exakt 24 Fenster verwandelt sich das Fachwerk-Schmuckstück alle Jahre wieder in einen überdimensionalen Adventskalender. Dann versprüht auf dem Weihnachtsmarkt vor ihrer Haustür Glühwein seinen Duft und der Turm der Burg Landshut leuchtet als überdimensionale Weihnachtskerze. Jeweils pünktlich um 17.30 Uhr öffnet sich ein Türchen.

Bernkastel, Marktplatz, Fachwerk

Fachwerkgewimmel am Marktplatz.

Bernkastel-Kues, Marktplatz Café Hansen

Das Café Hansen am Marktplatz.

Hauptattraktion Spitzhäuschen

Jedes der Gebäude ist auf seine ganz eigene Art ein Kunstwerk. Doch keines davon wird so oft fotografiert wie das Spitzhäuschen, das als „Juwel bürgerlicher Bau- und Wohnkultur des Mittelalters” gepriesen wird. 

Neulich kam heraus, dass das eigenwillige Bauwerk sogar einen Auftritt in „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 1” hatte. Nur zwei Sekunden lang erscheint es im Film, aber immerhin!

Spitzhäuschen, Bernkastel-Kues

Das Spitzhäuschen in der Altstadt von Bernkastel.

Zwar sieht Bernkastels ältestes Haus so aus, als würde es im nächsten Moment kippen, doch es hält der Schwerkraft seit 1416 tapfer stand. Dabei balanciert das Obergeschoss mit einer Weinstube drin auf einem nur zwei Meter breiten Unterbau. Der Grund dafür ist vermutlich ein finanzieller: Wegen der kleineren Grundfläche konnte der Hausbesitzer damals Steuern sparen. Wie man sieht, haben viele Bürger diese Möglichkeit genutzt.

Fachwerkschönheit Heinz’sche Haus

Noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts waren viele der Fassaden rund um den Marktplatz unter Putz verdeckt. Der Brandschutz verlangte es so. So wie beim „Bitchen”, dessen prächtiges Fachwerk in den 1930er Jahren wieder zum Vorschein kam. 

Bernkastel-Kues, Heinzsche Haus

Extravagante Verzierung am Heinzsche Haus.

Heute fließt in dem über vierhundert Jahre alten Gebäude Bier aus den Hähnen. Früher befand sich darin ein Geschäft, in dem Winzer ihre Gerätschaften und die ersten Automobilbesitzer Sprit in Kanne kauften.

Oft prangen Tierköpfe und Fratzen an den Gebäuden – die so genannten Neidköpfe, die Dämonen und den bösen Blick fern halten sollten. Grimmig blicken Katzen vom Heinz’schen Haus auf Passanten hinunter. Laut Inschrift wurde es 1583 am Marktplatz hochgezogen und hat den Schnitzern sehr viel Arbeit gemacht. Auch darin ist eine Weinstube untergebracht.

Weinstuben und Läden in der Burgstraße

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Ein Haus in der Burgstraße.

Stundenlang kann man die Altstadt durchkämmen, Fachwerkhäuschen bestaunen, Sinnsprüche an den Fassaden lesen und den kleinen Geschäften, Weinstuben oder Cafés einen Besuch abstatten. Zum Beispiel dem reizenden Laden von Zuckerbäcker Willi Maas. Denn in historischen Bonbonmacherei in der Burgstraße werden Süßigkeiten noch wie vor 100 Jahren gemacht.

Gegenüber liegt die Gaststätte Alter Klosterhof – ein buckeliges Fachwerkwunder von 1456. Der perfekte Ort, um eine Pause zu machen.

Bernkastel, Altstadt, Alter Klosterhof

Der Alte Klosterhof

Sogar Kinder kann man in Bernkastel-Kues zu einem Spaziergang bewegen. Zwar sind ein schönes Panorama und Fachwerk für sie längst kein Grund, sich in Bewegung zu setzen. Kleine Naturspektakel und Rittergemäuer dagegen aber schon.

Läuft man die Burgstraße immer weiter hinauf, gelangt man ins Tiefenbachtal, eine grüne Oase mit Wasserfall. Ein berauschender Anblick – auch wenn es nicht die Niagara-Fälle sind. Von dort führt die Route weiter zur Burg Landshut, man muss nur den Schildern mit der Aufschrift Familienweg folgen. Der Pfad eignet sich übrigens auch für die Faulen, denen richtiges Wandern zu mühsam ist.

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Bernkastel, Wasserfall, Tiefenbachtal.

Der Wasserfall im Tiefenbachtal.

Der Balkon von Bernkastel-Kues

Vor dem Abstieg von der Landshut zurück zum Marktplatz kann man sich im darunter gelegenen Schützenhaus ein Mittagessen gönnen. Zu den Bestsellern auf der Karte gehören Speisen wie Schützenhaus Huhn nach Großmutters indonesischem Rezept” oder Kibbeling, die Gastgeber Ton Kroone aus seiner niederländischen Heimat mitgebracht hat. Aber auch Bodenständiges aus der Moselküche.

Auf der Terrasse lassen die Gäste ihren Blick über das Gassengewirr der Altstadt und die grandiose Landschaft schweifen. Mit gutem Grund wird das bei Touris und Einheimischen gleichermaßen beliebte Ausflugslokal „Balkon von Bernkastel” genannt.

ZUM WEITERLESEN: Kibbeling zum Mosel-Panorama»

Der Bernkasteler Doctor

Doctorberg, Bernkastel-Kues

Weinberg für Privatpatienten: Der Doctorberg

Direkt hinter dem Graacher Tor, dem einzigen erhaltenen Stadttor, steigt der Bernkasteler Doctor auf. Eine der berühmtesten und einst teuersten Weinberglagen der Welt. Weinkritiker kriegen sich kaum noch ein beim Loben der Rieslingweine, deren Reben hier wachsen.

Der Legende nach soll sich der sterbenskranke Trierer Kurfürst Boemund einst auf Burg Landshut an dem Wein im Wortsinn gesund gesoffen haben, weshalb die Lage ihren Namen erhielt.

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Doctorkeller, BernkastelBernkasteler Doctor
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Über den Wein-Erlebnis-Pfad, der am Graacher Tor startet, gelangt man zu einer Aussichtsplattform mit Panoramablick auf Burg samt Altstadt.

Oben am Waldrand liegt Bernkastel-Kues verstecktestes Restaurant. Dabei kommt man sogar mit dem Auto hin. Besser hätte man die Waldschänke Eiserne Weinkarte nicht platzieren können: In traumhafter Lage können die Gäste zu Leibspeisen aus der kroatischen Küche den herrlichen Blick über die Weinberge genießen.

Waldschänke Eiserne Weinkarte, Graach

Waldschänke Eiserne Weinkarte.

Stadtpalais und Deinhards am Gestade

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gehörte der Mosel-Riesling zu den teuersten Weinen auf dem Kontinent. Es entstand ein Wohlstand, der von den Weinhändlern auch gezeigt werden wollte. Deshalb freuen sich Bernkastel, Kues und Wehlen noch heute über ihre vornehmen Uferpromenaden.

Eine dieser herrschaftlichen Villen, das Stadtpalais am Gestade Nummer 2, beherbergt heute ein elegantes Café. Michael Willkomm von der Weinkellerei Mertes hat das im Jahr 1840 erbaute Gebäude gekauft und mit Stuck, Tafelparkett und Glasmalereien zu einem architektonischen Schmuckstück gemacht.

Bernkastel, Stadtpalais, Café

Stadtpalais mit Café am Gestade.

An vielen Ecken würde William Turner erst auf den zweiten Blick aufgefallen, dass sich seit seiner Zeit etwas verändert hat. Die Unternehmerfamilie Willkomm hat in Bernkastel-Kues bereits mehrere historische Gebäude saniert. Aber das ambitionierteste Projekt ist bislang die ein paar Steinwürfe entfernte ehemalige Weinbauschule.

Ein Gebäudeensemble aus dem 17. Jahrhundert, das nun frisch restauriert als Hotel Deinhard’s glänzt. Der Eigentümer setzt auf Kunst. Schon in der Lobby werden die Gäste Hauses von der überlebensgroßen Bronze des Bacchus begrüßt. Ein Werk von Markus Lüpertz, einem der prominentesten deutschen zeitgenössischen Künstler.

Den kleinen Stadtpark am Hotel darf jeder, der mag, zwischen 11 und 18 Uhr gratis besuchen. Der Eingang liegt direkt am Gestade bei der Tiefgarageneinfahrt in der Nähe der Moselbrücke

Cusanus und die Mosel-Vinothek

Cusanus Hochschule, Mosel

Das ehemalige Hotel Drei Könige,

Am gegenüberliegenden Brückenkopf drängen sich zwei Gebäude ins Bild: Links das ehemalige Hotel drei Könige. 1901 wurde der markante Riesenbau in nur 13 Monaten hochgezogen. Rechts daneben liegt das St. Nikolaus-Hospital, gegründet von Nikolaus von Kues (1401-1464), genannt Cusanus.

Liebhaber alter Bücher sollten sich die Führung durch den spätgotischen Gebäudekomplex nicht entgehen lassen. Denn er beherbergt nicht nur seit 1450 ein Seniorenheim, sondern auch die Bibliothek des Kardinals, der seinerzeit einer der größten Universalgelehrten war. Hunderte von originalen Büchern aus dem Mittelalter kann man hier bewundern, einzigartige Handschriften, manche bis zu 1000 Jahre alt. Zuletzt kam eine Bibel aus dem Jahr 1527 zurück, die 34 Jahre lang verschollen war.

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Die Mosel-Vinothek in Kues.

Auch unterirdisch gibt es auf dem Gelände etwas zu erleben: Denn im verzweigten Gewölbekeller befindet sich die Mosel-Vinothek. Dort kann man für einen Obolus von 30 Euro über 100 Weine von der gesamten Mosel probieren. Die Stimmung mancher Gruppen ist ausgelassen. 

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Bernkastel, Vinothek, GewölbekellerMoselvinothek
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Ein Leuchtturm in Bernkastel-Kues?

Im Cusanus-Geburtshaus am Nikolausufer Nummer 49 ist ein kleines Museum eingerichtet, das die Geschichte des größten Sohnes der Stadt dokumentiert. Doch schon die orientalisch anmutende Architektur des Gebäudes lohnt einen Blick.

Flaniert man weiter in Richtung Lieser am Wasser entlang, erscheint bald am gegenüberliegenden Ufer im Stadtteil Andel die für die Gegend wohl ungewöhnlichste Sehenswürdigkeit: Denn fernab vom Meer hat bei Flusskilometer 132 ein Hobby-Kapitän einen Leuchtturm in seinem Garten gebaut.

Leuchtturm, Andel, Mosel

Der Leuchtturm in Andel.

Kein Spaziergang ohne Kaffee und Kuchen – beides gibt es im Café K am Nikolausufer 14. Halb Bernkastel-Kues schwört auf die Torten von Konditor Kornelius Widera.

Passionierten Auto-Kennern geht im Zylinderhaus in der Kolpingstraße das Herz auf: In dem Museum glitzern über 100 Oldtimer um die Wette – vom 1937 gebauten Horch Achtzylinders bis zu Kultkarossen der 1970er-Jahre.

Zylinderhaus, Kues, Oldtimer

Ein Oldtimer im Zylinderhaus.

Gezeigt werden aber nicht nur 90 Jahre deutsche Automobilgeschichte, sondern auch nachgebildete Geschäfte – wie ein kleiner Radiohandel oder ein Tabakladen – die längst aus unserem Alltag verschwunden sind.

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Aussichtspunkte in Bernkastel-Kues

Auch die neueste Attraktion befindet sich im Ortsteil Kues der übrigens Ku-es gesprochen wird und nicht Küs. Diese Sehenswürdigkeit soll nicht weniger als eine Brücke in den Himmel sein: Der Skywalk in dem umgestalteten Kurpark auf dem 250 Meter hoch gelegenen Kueser Plateau bietet einen schönen Blick auf die Altstadt mit der Burg Landshut.

Kueser Plateau, Skywalk

Die neue Aussichtsplattform auf dem Kueser Plateau.

Der Steg führt durch ein hölzernes Tor, das an ein Weinberghäuschen erinnert. Man erreicht ihn über einen asphaltieren Pfad, der am Parkplatz neben dem ehemaligen Hotel beginnt. 

Aussichtspunkte kommen an der Mosel selten allen. Von der Ecke Burgstraße/Hinterm Graben in der Altstadt führen schmale Pfaden durch das Kallenfelstal zum allseits beliebten Aussichtspunkt Maria-Zill.

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Über die Kallenfelsstraße geht es zum Aussichtspunkt Maria Zill.

Und im Ortsteil Wehlen können Wagemutige einen Aussichtsturm besteigen, den nicht mal jeder Moselaner kennt. Man muss nur den Schildern zur „Dreifaltigkeit” folgen.

Mit ihrer international bekannten Weinbergslage Wehlener Sonnenuhr sind die Winzer und Winzerinnen durch die einzige Hängebrücke an der Mosel verbunden. Man sagt, die Gnomonik, die Lehre der Sonnenuhren, drohe auszusterben, weil sie niemand mehr brauche. Die Bürger und Bürgerinnen von Wehlen werden das anders sehen, denn in ihrem Dorf sind über 50 der nostalgischen Zeitmesser an Fassaden, in Gärten und an der Brücke zu sehen.

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Ohne 7 – die Wehlener Sonnenuhr.

Begonnen hatte alles im Jahr 1842 , als Jodocus Prüm seinen Weinberg mit einer Sonnenuhr schmückte. Dass auf ihrem Zifferblatt die 7 fehlt, ist rein pragmatischer Natur.

ZUM WEITERLESEN: Warum fehlt die 7 auf der Wehlener Sonnenuhr?»

Weinfeste und Bier

Wer Bernkastel-Kues hört, denkt vor allem an Wein. Doch die Wehlener können auch Bier. Das gibt es im Kloster Machern. Die ehemalige Abtei liegt ein gutes Stück abseits vom Ortskern, schräg gegenüber vom Wohnmobilstellplatz in Zeltingen-Rachtig. Dort bestellt man sich im Brauhaus zum Beispiel Spießbraten mit Klosterbiersoße und dazu ein frisch Gezapftes, das Braumeister Michael Berthold nebenan im Kessel zaubert.

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Brauhaus Kloster Machern.

Damit die Weine auch weiterhin in aller Munde bleiben, werden reichlich Feste im Jahr gefeiert. Im Juli huldigt das Moselauenfest dem edlen Tropfen, hinzu kommen Straßenfeste und Tage der offenen Winzerhöfe. Über das ersten Wochenende im September geht’s hoch her beim fünftägigen Weinfest, das offiziell „Weinfest der Mittelmosel” heißt. Auch bei Führungen durch die Altstadt wird oft mit Wein angestoßen.

Wandern in und um Bernkastel-Kues

Man muss nicht betrunken sein, um sich in der herrlichen Landschaft zu verlieren. Zum Wandern ist die Gegend von jeher bestens geeignet. Bereits vor über 100 Jahren wurde der Moselhöhenweg eingerichtet, 2014 kam der Moselsteig hinzu. Und immer noch schlummern hier unbekanntere Highlights.

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Die St.Anna-Kapelle auf dem Weg zum Olymp

So wissen zum Beispiel nur wenige, dass man in Bernkastel-Kues den Berg Olymp besteigen kann. Von der Tourist-Information am Gestade geht es durch die Weinberge an der St. Anna-Kapelle vorbei auf die mit 415 Meter höchste Erhebung der Umgebung.

Ein besonders schönes Fleckchen Erde ist die Bernkasteler Schweiz – gespickt mit Brückchen, steilen Pfaden und einem dem Aussichtspunkt mit dem kuriosen Namen Kaiserstuhl. Auch ohne Seilbahn ist eine Wanderung durch die wohl kleinste aller Schweizer ein Erlebnis.

ZUM WEITERLESEN: Schöner wandern durch die Bernkasteler Schweiz» 

Schifffahrt mit Schleuse

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Hotelschiffe bei Bernkastel-Kues.

Zu den Klassikern gehört eine Wanderung von Bernkastel-Kues nach Traben-Trarbach. Auch dort haben die Weinhändler keine Kosten im Wettbewerb um die repräsentativste Villa gescheut. Mit dem Auto fährt 22 Kilometer über die Uferstraße von Städtchen zu Städtchen, einmal die gesamte Moselschleife entlang. Doch über den Bergrücken ist es quasi ein Katzensprung.

Ein etwa sechs Kilometer langer Fußmarsch führt vom Graacher Tor an der Waldschenke „Eisernen Weinkarte” vorbei zum Trarbacher Weihertorplatz. Den Rückweg könnte bei Erschöpfung der Bus der Linie 333 oder das Schiff übernehmen. Mit der Schleusenfahrt in Zeltingen-Rachtig kommt noch ein Erlebnis hinzu.

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