Deppekooche – das Gefühl isst mit!

Deppekooche oder Döppekooche ist ein deftiger Kartoffelauflauf, der nach Zuhause schmeckt. Denn jede Familie an der Mosel hat ihr eigenes Rezept. Da hält kein Sternekoch mit.

Zecherhof, Mosel, Nadine Löllmann

Nadine bringt glücklichen Gäste Deppekooche

Wie das schon duftet! Da denkt kein Mensch mehr an Kalorien. Wer ehrliche Hausmannskost mag, liebt garantiert auch dieses bodenständige Gericht. Seine wichtigste Zutat sind bergeweise Kartoffeln, gekrönt von einer knackigen Kruste.

Deppekuche oder Döppekooche heißt der große Bruder vom Reibekuchen, der schon seit Ewigkeiten an der Mosel in aller Munde ist. Dabei steht „Deppe” oder „Döppe” für Topf, der „Kooche” für Kuchen. 

Schoales, Döppe- oder Deppekoche?

Doch der Topfkuchen kommt, je nach Region, auch als Kulles, Dibbelabbes, Schoales, Schales oder Kesselsknall auf den Tisch. Denn hat das einstige Arme-Leute-Essen gehört nicht nur an der Mosel, im Hunsrück und in der Eifel zu den Traditionsgerichten. Auch im Saarland und dem nördlichen Rheinland ist der Kartoffelkuchen verbreitet. 

In einer Brotfabrik im Westerwald wurde 1983 sogar der größte Deppekooche der Welt in den Ofen geschoben. Dafür haben 11 Köche aus 350 Kilo Kartoffeln einen fünf Quadratmeter großen Auflauf gezaubert. Sage und schreibe 4000 Portionen kamen dabei heraus.

Rezept ist Familiensache

Die Zubereitung ist immer eine Sache für sich – von herzhaft bis süß ist alles möglich. Mal kommt Mettwurst hinzu, mal ein Brötchen. Denn jede Familie hat ihre eigene Version und das Rezept wird von einer Generation an die nächste weitergereicht. Kein Wunder, dass der Döppekooche für viele nach Kindheit schmeckt.

Deppekooche, Döppekooche, Mosel

Deppekooche mit Apfelmus

Doch in der Gastronomie findet man die Lieblingsspeise vieler Moselkinder nur selten. Aber in der Winzerschänke im Ferienweingut Zecherhof in Neef, steht der Deppekooche neben anderen regionalen Köstlichkeiten auf der Karte. Auf der Terrasse im Weinberg gelegen, kann man dazu die Weine des Hauses probieren. Auch ausgiebig. Denn für die Übernachtung gibt’s schöne Ferienwohnungen gleich nebenan.

Wie es sich gehört, serviert Nadine Löllmann ihren Deppekooche mit Apfelmus. Wer ihn nachbacken will, bitte schön: Hier ist das Rezept aus der Zecherhof-Küche.

Rezept für Deppekooche

Das braucht man:

2,5 Kg Kartoffeln
1 Ei Größe L
1 bis 2 Teelöffel Salz
e
twas Pfeffer
1 bis 2 TL Muskatnuss
e
ine Prise Zucker
200 g Rauchfleisch (Speckwürfel)
2 kleine Zwiebeln
e
twas Kartoffelstärke
Öl
Tarteform oder Bräter

Deppekooche in 5 Schritten gemacht:

1. Die Kartoffeln schälen, roh reiben und ausdrücken.

2. Die Zwiebeln schälen, fein würfeln und in einer Pfanne in erhitztem Öl glasig dünsten. etwas abkühlen lassen.

3. Geriebene Kartoffeln, Kartoffelstärke, Gewürze, Ei und gedünstete Zwiebeln zu einem Teig vermischen. Zum Schluss das gewürfelte Rauchfleisch unter heben.

4. Die Form gut einfetten und den Deppekooche Teig einfüllen.

5. Im vorgeheizten Backofen bei 220 Grad Ober- Unterhitze ungefähr 2 Stunden garen bis sich eine goldbraune Kruste gebildet hat. Sollte er oben zu dunkel werden, ein bisschen mit der Temperatur runter gehen und mit Alufolie abdecken.

Tipp: Nach einer Stunde Garzeit den Deppekoche mit Öl einpinseln, so wird die Kruste besonders knusprig. Dazu Apfelmus servieren.

 

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