Vor den Lohn haben die Götter bekanntlich den Schweiß gesetzt. Wer über den Franzosensteig zum Aussichtspunkt Himmelspforte läuft, braucht Puste. Doch oben angekommen, sieht man meilenweit über Traben-Trarbach und die Moselschleife hinweg.
Ja, die Aussichtstürme im Moseltal sind toll. Der Wanderweg Franzosensteig in Traben-Trarbach aber auch. Denn über eine Treppe können Aussichtssüchtige hoch hinauf in Richtung Himmel wandern.
Natürlich sind es nicht die berühmtem Haiku Stairs, auch bekannt als Stairway to Heaven. Dafür ist der Weg an der Mosel zwar sehr steil, aber nur knapp zwei Kilometer lang. Und anders als bei der Treppe auf der hawaiianischen Insel O’ahu, ist es auch nicht illegal, ihn zu beschreiten. Jeder ist eingeladen, über den Franzosensteig vom Moselufer bis auf den Berg zum Aussichtspunkt mit dem schönen Namen Himmelspforte zu wandern.
Microabenteuer Franzosensteig
Zwar müssen gerade mal 160 Höhenmeter bis zur Plattform gemeistert werden. Aber der Wanderweg führt über viele Stufen, das ist nochmal ein anderes Kaliber. Der Startpunkt liegt am Traben-Trarbacher Brückentor. Von dort führt der Franzosensteig zum Kriegerdenkmal, wo sich zu Zeiten von Sébastien Le Prestre de Vauban der „Höllenturm” befand.
Der französischen Militär-Baumeisters hat im Auftrag des Sonnenkönigs im Jahr 1687 die Festung Mont Royal auf dem gegenüberliegenden Trabener Königsberg errichtet. Um das Bollwerk vor Angriffen aus dem Hunsrück schützen, wurde die Grevenburg als Vorfeste umgebaut.
Auch die in den Felsen geschlagenen 107 Stufen am Kriegerdenkmal sind vermutlich ein Relikt aus dieser Zeit. Über diese sogenannte untere Franzosentreppe geht es zunächst hinauf zur Ruine der Burg, die heute eine schöne Gastronomie beherbergt.
Ab hier wird der Franzosensteig besonders interessant. Denn er führt über eine neue Treppe im Hang. Auf dem Parkplatz, wo sich früher der Burghof befand, sieht man auch schon die Stahlkonstruktion. Dort hinauf gelangt am über die etwa 11 Meter hohe Wendeltreppe im sogenannten „Hohlen Fass”, einem höhlenähnlichen Eingang im Fels.
Oben angekommen führt die Route zunächst über die Stufen der Metallkonstruktion und dann über die noch erhaltene, in den Felsen gewerkelte „Obere Franzosentreppe”.
Am Aussichtspunkt Himmelspforte angekommen, weiß man, was man hinter sich gebracht hat. Doch die Anstrengung lohnt sich, denn er Blick reicht über die Grevenburg, Traben-Trarbach und die Moselschleife hinweg bis hin zum Mont-Royal. Ferntastisch.