An der Mosel gibt es magische Plätze. Von versteckten Naturspektakeln bis hin zu Kapellen und Heiligtümern mit einer besonderen Ausstrahlungskraft. Diese 12 Orte beflügeln die Fantasie.
01 Römergräber in Nehren
Schöne Aussichtspunkte und sehenswerte Römerbauten gibt es viele im Moseltal. Doch das kleine Nehren hat sogar einen magischen Platz zu bieten: Wer über die Bundesstraße fährt und gut aufpasst, kann oben in den Weinbergen zwei kleine Grabtempelchen entdecken.
Dort ließ sich etwa im 3.Jahrhundert ein römischer Weingutsbesitzer begraben. Zwar haben fleißige Helfer die Tempelchen rekonstruiert, doch die Malereien in der Grabkammer blieben bis heute erhalten. Wer hinfährt wird verstehen, warum Gräber in so exklusiver Lage als Statussymbol galten.
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02 Sagenumwobener Wildstein
Eine Anhäufung von dicken Steinen, scheinbar geschickt gestapelt zu einem sechs Meter hohen Turm. Tatsächlich sieht es so aus als hätte jemand die 18 Felsbrocken mit Absicht so arrangiert. Dieser Steinturm liegt auf einer Bergkuppe mitten im Walld über dem Kautenbachtal, einem Seitental in Trarben-Trarbach.
Zugegeben: Der Aufstieg über den Elfenpfad bis hinauf zum Wildstein ist alles andere als ein Spaziergang. Umso mehr fragt man sich, wer die Findlinge dort hinaufgeschleppt haben könnte. Oder sind sie nur eine Laune der Natur? Schon seit über 300 Jahren versuchen Menschen auf den Ursprung der Formation eine Antwort zu finden. Dabei reichen die Spekulationen vom Grabmal eines vorzeitlichen Herrschers bis hin zu einer Opferstätte der Kelten. Aber bis heute bewahren die Steine ihr Geheimnis.
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03 Mystische Matthiaskapelle
Eine Kapelle im orientalischen Stil? Auf solche Gotteshäuser trifft man in Europa normalerweise in Portugal oder Spanien. Doch die Matthiaskapelle steht hoch über Kobern-Gondorf. Man sagt, die imposante Kapelle wäre um 1220/30 als Aufbewahrungsort für eine Reliquie errichtet worden. Denn ein Heinrich II. von Isenburg-Kobern habe das Haupt des Apostels Matthias von einem Kreuzzug mitgebracht.
Zwar ruht die Reliquie schon lange in der Benediktinerabtei St. Matthias in Trier. Doch wegen der einzigartigen Architektur bleibt der Besuch dieses mystischen Gotteshauses bis heute ein Erlebnis.
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04 Seltene Schönheit im Dortebachtal
Eben noch stand man auf der Bundesstraße, dann findet man sich in einer Dschungel wieder. So fühlt es sich an, wenn man durch die Bahnunterführung an der Bundesstraße 49 nahe Klotten läuft. Dahinter führt ein steiler Pfad über Brückchen und moosüberzogene Steintreppen ins Grüne, immer entlang an einem Bach.
Dieses magische Seitental wartet mit einer ganz eigenen Stimmung auf. Und mit ungewöhnlichen Pflanzen und Tieren, die das mediterrane Klima schätzen. Zum Beispiel flattert hier der seltene Apollofalter herum.
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05 Auf dem Martberg bei den Göttern
Zwar gab es auf einigen Bergkuppen an der Mosel Tempelbauten. Aber keines der Heiligtümer reichte an die Anziehungskraft der Anlage auf dem Martberg heran. Auf dem Plateau zwischen Pommern und Karden erbauten die Treverer, ein keltischer Stamm, um 100 v. Chr. eine Siedlung. Und später errichteten die Römer dort einen Tempelbezirk. Über viele Jahrhunderte pilgerten die Gläubigen auf den Berg, um ihren Gott Mars mit Opfergaben gewogen zu stimmen.
Der kleine archäologische Park mit Café wird allerdings auch von Wanderern gerne zur Einkehr genutzt. Kein Wunder, denn auf dem Tafelberg herrscht noch immer eine göttliche Atmosphäre.
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06 Kloster Stuben mit Mini-Strand
Am Calmont zwischen Ediger-Eller und Bremm zieht die Mosel ihre wohl bekannteste Schleife. Dabei dreht sich fast auf der Stelle um 180 Grad. Und mittendrin steht auf einer Halbinsel das schon von weitem sichtbare Gemäuer. Man erreicht sich über einen Wirtschaftsweg ab Neef.
Zwar blieben nur drei Außenwände erhalten. Doch die Ruine der Klosterkirche Stuben aus dem 12. Jahrhundert macht immer noch etwas her. An Sommerabenden gastiert das Mosel Musikfestival in dem charmanten Gemäuer. Und tagsüber stechen von dort sogar kleine Boote in See. Denn unmittelbar davor liegt ein Sandstrand an der Mosel, ein kleines Paradies.
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07 Marienburg mit 2000 Jahren Geschichte
Schon seit Urzeiten hat dieser Platz die Menschen angezogen. Deshalb gibt es noch heute auf wenigen Quadratkilometern so viel zu sehen: Da ist zum Beispiel Bullay, das Tor zur Mittelmosel, mit Deutschlands erster Doppelstockbrücke. Oder der Prinzenkopfturm für den besten Blick über die 14 Kilometer lange Schleife.
Und ganz in Nähe der Holz-Stahl-Konstruktion thront die Marienburg über den Reben. Im Mittelalter stand an dieser Stelle ein Kloster. Und wer sich bewusst macht, dass auf jenem Bergrücken bereits die Kelten eine Kultstätte bauten und die Römer danach eine Festung, der fühlt nahezu, wie die Geschichte dort atmet.
08 Filmreife Ruine Wolfer Kloster
Der felsige Weg, die knorrigen Bäume. Und aus fast 800 Jahren Vergangenheit ragt die Ruine in unsere Zeit. Das Gemäuer auf dem Göckelsberg war einst eine der ältesten Pfarrkirchen im Tal, geführt von der Ordensgemeinschaft „Unserer lieben Frau”. Heute spricht allerdings kaum noch jemand von der Liebfrauenkirche. Denn berühmt wurde sie wegen der nachfolgenden Bewohner.
Gut achtzig Jahre lang – von 1478 bis 1560 – wirkten hier die „Brüder vom gemeinsamen Leben”, eine vorreformatorische Erneuerungsbewegung. Wegen ihrer Hüte wurde die Männer auch Kogelherren genannt. Obwohl sie keine Mönche waren, heißt das Bauwerk im Volksmund Wolfer Kloster. Von der Kirche ist wenig übrig geblieben. Doch allein der schöne Schieferweg und die Lage über dem Fluss, lohnen den Besuch.
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09 Wo in Bernkastel Wasser von Felsen stürzt
Natürlich sind es nicht die Niagarafälle. Dennoch verweilen viele Wanderer staunend an diesem bezaubernden Fleckchen Erde. In einer wildromantischen Schlucht stürzt der Tiefenbach aus vier Metern Höhe die Felswand herab und fließt aufgeregt weiter durch einen Wald voller Farne.
Das kleinen Naturspektakel findet statt in Bernkastel, unmittelbar unterhalb der Straße, die zur Burg Landshut führt. Dort erhebt sich steil über dem Wasserfall auf einem Felszacken die trutzige Maria-Hilf-Kapelle, auch Tinkeler Heiligenhäuschen genannt.
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10 Logenplatz an der Paulskirche
Hier liegt Magie in der Luft! Die kleine Paulskirche steht abgelegen in den Weinbergen bei Lieser und zieht Besucher mit ihrer Ausstrahlung in den Bann. Früher haben sich dort Menschen bei Gewittern mitsamt Kühen untergestellt. Zuvor wohnten dort über 200 Jahre lang Eremiten.
Aber auch heute noch bekommt das Kleinod viel Besuch. Der Ausblick über das Urstromtal ist überwältigend schon. Und auch im Inneren erwartet Ausflügler eine Überraschung.
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11 Versteckte Einsiedelei Bruder Heinrich
Fast hinter jedem Gemäuer und jedem Weinberg am Ufer steckt eine Geschichte, die seit Hunderten von Jahren weiterzählt wird. Eine davon ist die Legende um Bruder Heinrich, ein hilfsbereiter, frommer Mann, der in einer kleinen Klause fernab von allem wohnte.
Heute ist seine Einsiedelei ein Ort der Kategorie „secret places”. Ein schönes Ausflugsziel für alle, die gerne dahin gehen, wo nicht viele andere hinkommen. Denn nur wenige kennen diesen verschwiegenen Platz in tiefster Waldeinsamkeit. Dabei ist der Weg dorthin gar nicht kompliziert – wenn man die Eremitage einmal auf der Karte gegenüber von Ediger-Eller identifiziert hat. Ein verwunschener Ort, den man dennoch meistens ganz für sich alleine hat.
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12 Verwunschenes Veldenz
Am Rande eines der schönsten Seitentäler, das die Mosel einst geschaffen hat, liegt der herausgeputzte Ort Veldenz. Die ehemalige Grafschaft reicht bis in die Wälder der sich auftürmenden Hunsrückberge hinein. Ein Tal wie aus dem Gemälde, das man sich auf einem spektakulären Rundwanderweg erlaufen kann.
Auf einem Bergsporn thront die Ruine von Schloss Veldenz und ihr zu Füßen im verschwiegenen Tal liegt der winzige Ortsteil Veldenzer Hammer, der aus gerade mal vier Häusern besteht – eines davon sieht aus wie aus Grimms Hänsel und Gretel.
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