Schwimmen an der Mosel: Die schönsten Plätze zum Abtauchen

Hitzewelle, das ganze Moseltal schwitzt. Jetzt hilft nur noch Wasser. Ob schwimmen, Wassertreten oder die perfekte Arschbombe üben: An diesen Plätzen gibt es Erfrischung an heißen Tagen.

Luftmatratze auf der Mosel

Einfach mal treiben lassen…

Runter mit den Klamotten und rein in die Mosel. Sich mit Schwung ins Wasser zu werfen oder auf der Luftmatratze beim Löcher in den Himmel gucken einfach treiben zu lassen – daran denken im Sommer natürlich viele beim Blick auf den Fluss. Vielleicht aber auch, wie es die Die Ärzte singen, um sportlich Brust oder Kraul zu trainieren. 

Natürlich ist schwimmen in der Mosel reizvoll, allerdings nur mit Vorsicht zu genießen. Zwar wird niemand deswegen verhaftet. Doch kaum jemand macht sich wirklich klar, dass es unsichtbare Strudel und Strömungen gibt, die auch geübte Schwimmende mitreißen können.

Schlimme Unglücke sind auch an der harmlos aussehenden Mosel keine Seltenheit. Besonders in der Fahrrinne in der Mitte wird’s riskant. Viele Schwimmer unterschätzen die Gefahr und ahnen nichts von der Sogwirkung der Schiffe. Immerhin ist die Mosel eine rege genutzte Wasserstraße, auf der Frachtschiffe, Motorbote und Ausflugsdampfer zuhauf verkehren. (Mehr dazuHier sind Sie auf dem richtigen Dampfer!»)

Auch wenn die Wasserqualität der Mosel mit der Güteklasse zwei (geringe Belastungen) eingestuft wird, sollte man das Wasser nicht trinken. Vorsichtig sollte man vor allem bei einer leuchtend grünen Mosel sein. Denn hinter der Färbung könnten sogenannten Blaualgen (Cyanobakterien) stecken, die allergische Reaktionen, aber auch Übelkeit und Bindehautentzündungen oder schlimmstenfalls Leberschäden auslösen können. Wenn das Wasser mit den Blaualgen verschluckt wird, kann es tatsächlich lebensgefährlich werden.

Schwimmen in der Mosel

Generell ist das Schwimmen in Flüssen erlaubt. Doch es gelten strenge Regeln: Jeweils 100 Meter oberhalb und unterhalb von Häfen, Fähr- und Schiffslegestellen gilt ein Bade- und Schwimmverbot. Bei Schleusen wird die Bannmeile sogar auf 300 Meter erweitert.

Wer auf Nummer Sicher gehen will, bleibt möglichst nahe am Ufer, hält sich von Fahrrinnen fern und kommt erst gar nicht auf die blöde Idee, ein Schiff anzuschwimmen. 

Mosel, schwimmen, Klosterruine Stuben

Sandstrand vor der Klosterruine Stuben

Überall zwischen Koblenz und Trier finden sich lauschige Plätzchen zum Sonnen am Fluss, wo man Schmetterlinge beobachten und dabei die Beine ins Wasser baumeln lassen kann. Zum Beispiel bei Bruttig. Am Ufer befindet sich die wohl breiteste und längste Badestelle entlang der Mosel. Auch in Kövenig und unter der Hochmoselbrücke bei Zeltingen-Rachtig liegen schöne Plätze.

Doch ein besonderer Tipp ist der kleine Naturstrand an der Klosterruine Stuben. Es steht auf einer Landzunge in der Calmont-Region und ist mit dem Fahrrad oder Auto über einen Feldweg ab Neef zu erreichen. Hier kann man ganz in Ruhe in der Sonne fläzen, auch Boote werden zu Wasser gelassen. Es ist einer dieser magischen Orte, an dem sich sogar Einheimische wie im Urlaub fühlen.

Eine nette Badestelle bietet auch der Campingplatz Mosel-Islands bei Treis-Karden. Mit einer weitläufigen Grünfläche, auf der man sich ausbreiten kann, und schattigen Plätzchen unter Bäumen. Für Kinder gibt es einen gesicherten Bereich.

Strände mit Bar an der Mosel

Wesentlich mehr Trubel, aber auch Urlaubs-Atmosphäre fast wie im Süden, bietet der Strand am Moselufer unterhalb des Nordbads in Trier. Auf dem weitläufigen Areal wurden 260 Tonnen Sand verteilt. Dazu gehört die Strandbar Moselperle und ein Standup-Paddle Verleih. Der Eintritt ist frei. Adresse: Zurmaiener Str. 120, 54292 Trier

Schengen, Mosel, Luxemburg, Haff Réimech

Neben den Baggerseen in Remerschen liegt das Naturschutzgebiet.

An der Luxemburger Mosel zieht es bei schönem Wetter Tausende zum Naturschutzgebiet Haff Réimech in Remerschen. Zwar steigen sie zum Schwimmen nicht in Mosel-Wasser, aber dafür punkten die „Baggerweieren”  mit Strandflächen, Bar und Restaurant, Spielplatz, zwei Beachvolleyballplätzen, Kinder-Planschbecken und eigenem Hundestrand.

Wer in Koblenz die Sonne genießen möchte, findet am Statt Strand im Koblenzer Ortsteil Metternich sein Glück. Zwar ist schwimmen in dem Moselstausee nicht erlaubt. Dafür gibt es Palmen und bequeme Liegestühle, eine Cocktailbar und 800 Tonnen feinsten Quarzsand unter den Füßen.  

Schwimmen im Waldbad oder Baggersee

Schwimmen, Mosel, Wakepark Triolago

Triolago in Riol mit Kletterparcour. Foto: Wakepark Triolago

Die L 143 bringt Ausflügler von Trier in gut 20 Autominuten zum Holzerather See, ein Kleinod im Kreis Trier-Saarburg. Jedenfalls fast. Etwa 15 Minuten muss man vom Ortskern schon noch laufen, denn der kleine Badesee liegt mitten im Wald. Hunde dürfen aber nicht ins Wasser. Ein Geheimtipp zum Schwimmen ist das idyllische Fleckchen allerdings schon lange nicht mehr. Die zugehörige Freizeitanlage bietet neben einer Schaukel eine 30 Meter lange Seilbahn und ein Volleyballfeld. An Sonn- und Feiertagen wird gegrillt.

Wer sich sportlich auf und im Wasser betätigen will, findet mit der Freizeitanlage Triolago in Riol eine breit aufgestellte Anlaufstelle. Nur dort gibt es auf dem Wasser einen Kletterparcour. Die Baggerseen breiten sich zwischen den Weinbergen und der Mosel aus. Ob nun schwimmen oder Wasserski, Wakeboarding oder Tretbootfahren – all das ist möglich. 

Natürlich kann man sich auch bei einem Kanuverleih entlang der Mosel ein entsprechendes Wasserfahrzeug mieten. Kanus und Kajaks, natürlich. Aber inzwischen entdecken immer mehr Stand-up-Paddler die Mosel als ihr Revier, um lautlos auf dem Brett über den Fluss zu gleiten.

Freibäder an der Mosel

Wer in Ruhe Bahnen ziehen oder sich von Fünfmetertürmen ins Wasser stürzen will, ist in den Freibädern an der Mosel bestens aufgehoben. Davon gibt es viele zwischen Koblenz und Trier. Im Ellenz-Poltersdorfer Freibad zum Beispiel kann man faul unter Bäumen auf der Wiese liegen. Mit Wasserplätschern im Ohr, der Burgruine Metternich in Beilstein im Visier und dem Duft von Pizza in der Nase. Und zum Schwimmen steht ein Becken mit sechs Bahnen zur Verfügung.

Mosel, schwimmen, Panoramabad

Das Panoramabad in Leiwen

Das Freibad in Winningen bietet eine schöne Sicht ins Tal mitsamt Weinbergen und der gigantischen Autobahnbrücke. Im größten Freibad an der Mosel, dem Freibad Kröver Reich, hat man beim Schwimmen die Klosterruine Wolf im Blick.

Eine sensationelle Fernsicht haben vor allem Besucher des Panoramabads in Leiwen. Denn das Freibad thront auf der Zummethöhe und ihm zu Füßen zieht die Mosel eine fantastische Schleife. Fürs Vergnügen steht eine Riesenrutsche im Nichtschwimmer-Becken bereit.

Bei Sonnenschein und 30 Grad im Schatten hilft auch ein Sprung ins Becken im familienfreundlichen Spiel- und Spaßbad in Treis-Karden. Ebenso im Peter-Kremer-Weg in Bernkastel-Kues ist schwimmen unter freiem Himmel möglich. Doch das Hallenbad bleibt während der Freibadsaison – auch bei Regen-Wetter – geschlossen. 

Schwimmen mit Kindern

In Schweich punktet das Erlebnisbad mit Sonnenliegen, Strömungskanal und Wassergrotte. Und das Schwimmbad in Zell mit einer Tunnelrutsche und Whirlpool für bis zu sechs Personen. Das Freizeitzentrum in Cochem beherbergt neben dem Freibad sogar ein Hallenwellenbad.

Egal ob ernsthafter Sportler, Turmspringer oder kleinere Kinder: Im Südbad in Trier findet jeder das passende Becken für sich. Das Familien- und Freizeitbad liegt landschaftlich schön eingebettet zwischen Mattheiser Weiher und Wolfsberg. Schwimmflügelträger freuen sich über Rutschen, die Schaukelbucht und den Wasserspielgarten. Das Freibad Nord in Trier punktet mit einem Spielplatz und einer 25 Meter langen Wasserrutsche.

Auch die Luxemburger Freibäder in Grevenmacher und Remich bieten Extrabecken für die kleinsten Gäste.

Schwimmen im heilenden Wasser

Schon die Römer nutzen die heilende Kraft des Wassers von Deutschlands einziger Glaubersalzthermalquelle: Von Alf an der Mosel führt die L 103 in gut zehn Autominuten nach Bad Bertrich, wo Erholungssuchende von heute in der Vulkaneifel Therme entspannen. Eine weitere Besonderheit sind die Moselthermen in Traben-Trarbach. Wem das Wetter dann doch mal zu frisch ist, der kann sich in der Sauna-Landschaft aufwärmen. 

Schwimmen im Maar

Gemündener Maar, schwimmen, erloschener Vulkan

Im Gemündener Maar ist schwimmen erlaubt

Wer es ganz natürlich und ungewöhnlich mag, fährt halt zu einem der Maare in die Eifel. Die glitzernden Vulkanseen sind zu Recht Touristen-Magnete. Viele von ihnen stehen zwar unter Naturschutz. Doch in diesen Naturfreibädern ist es erlaubt, gegen einen kleinen Obolus mit Anlauf in den erloschenen Vulkan zu springen:

Pulvermaar Feriendorf, 54558 Gillenfeld; Meerfelder Maar, Meerbachstraße, 54531 Meerfeld; Gemündener Maar, 54550 Daun; Schalkenmehrener Maar, Pitt-Kreuzberg-Weg, 54552 Schalkenmehren

Wer sich gerne auf Augenhöhe mit Forellen, Brassen oder Karpfen begeben möchte, packt Schnorchel und Taucherbrille ein.

Mehr dazu: Schwimmen im Vulkan»

Wassertreten wie Kneipp

Kein Freibad oder Maar in Sicht – und trotzdem qualmende Socken. Kein Problem: Macht’s doch wie Sebastian Kneipp. Der sogenannte Wasserdoktor hat vor über 100 Jahren das Wassertreten erfunden. Dabei watet man im Storchengang durchs Becken.

Mosel, Wassertretanlage in Siebenborn

Wassertretbecken in Siebenborn

An der Mosel gibt es einige Wassertretanlagen: Zum Beispiel in Pünderich oder in Briedel beim Grill- und Spielplatz am Radweg. Auch in den Weinbergen am Ortsausgang von Burg. Ebenso in Zell in Richtung Altlayer Bachtal, am Waldrastplatz in Bengel und in Siebenborn, einem bezaubernden Ortsteil von Maring-Noviand. 

Wassertreten tut einfach gut, soll sogar heilsam bei Stress, Erschöpfung und Kopfschmerzen wirken. Es stärkt die Abwehrkräfte und kurbelt den Stoffwechsel an. Doch vor allem ist es eine Mini-Erfrischungskur bei Hitze.