Und jetzt das Wetter

Wie heiß wird es, wo regnet es? Die Nachrichten berichten täglich darüber. Alle sprechen übers Wetter. Die Moselaner haben sogar einen Wein-Wetter-Wanderweg angelegt.

Zeltingen, Mosel, Wetter

Nebel an der Staustufe in Zeltingen.

Egal, ob es nun heiß ist oder kalt, ob im Winter oder im Sommer – über den momentanen Zustand der Atmosphäre gibt es immer etwas zu sagen. Doch das Wetter ist nicht nur ein ein gefälliges Thema für den Smalltalk, es spielt auch bei der Urlaubsplanung eine große Rolle. Welche Reisezeit die beste für einen Trip an die Mosel ist, hängt von persönlichen Interessen und Vorlieben ab. Allgemein gilt: Der Startschuss fällt an Ostern. Die Saison geht von April bis Anfang November, wobei September und Oktober die beliebtesten Monate sind.

Klima im Moseltal

Abgründe tun sich auf, wenn man in der Region unterwegs ist. Denn über Millionen von Jahre hinweg hat sich die Mosel ihren Weg 150 bis 300 Meter tief durch das Rheinische Schiefergebirge gefräst. Dabei entstand ein Tal, dessen Kleinklima zu den trockensten Deutschlands und gleichzeitig wärmsten Mitteleuropas zählt. Das Gestein und der Fluss speichern die Wärme der Sonne, so dass die Temperaturen um bis zu vier Grad höher sind als auf den Eifel- und Hunsrückhöhen.

Die Vegetationsphase dauert in der Moselregion außergewöhnlich lang: Sie geht von April bis Oktober und gar bis in den November hinein. Das ist ideal für den Wein und mediterrane Pflanzen, die in den Hängen gedeihen. Viele Winter sind komplett schneefrei. Während sich Hunsrück- und Eifelhöhen in Puderzuckerlandschaften verwandeln, erreicht keine einzige Flocke das Tal.

Fließt im Herbst die kalte Luft von den Bergen hinab, kommt es dort, wo sie auf die wärmere Mosel trifft, zu einem romantischen Wetterphänomen: Es bildet sich dichter Nebel, der die Landschaft wie in Watte hüllt, während oben in den Steilhängen die Sonne vom knallblauen Himmel scheint.

Mosel, Wetter, Schnee

Schnee auf dem Calmont, keine Flocke im Tal.

Beste Reisezeit für die Mosel

Von Januar bis Ende März sind die Bürgersteige entlang der Mosel hochgeklappt. Viele Betriebe, Burgen und Museen befinden sich im Winterschlaf. An Bäumen und Rebstöcken hängt kein Blatt. Bei Temperaturen unter 7 Grad Grad sind Januar und Februar die kältesten Monate im Jahresvergleich.

Meist gegen Ende März kündigt der Weinbergpfirsich mit seiner Blüte den Frühling an. Ab Ostern startet die Saison mit milden Temperaturen. Ab Mai explodiert die Natur. Zum Wandern und Radfahren ist die Reisezeit von Ende April bis Mitte Juni mit Tagestemperaturen zwischen 15 und etwa 20 Grad optimal. Von Mitte Juni bis August freuen sich die Bewohner und zahlreichen Besucher über meist schönes Wetter und Temperaturen von durchschnittlich 26 Grad. Im Hochsommer wurden schon 40 Grad gemessen.

Kaiserwetter im Oktober

Mosel, Wetter, Oktober

Herbstliches Farbenspiel im Weinberg von Zeltingen-Rachtig.

Im September liegen die Temperaturen häufig zwischen 20 und 25 Grad. Selbst im Oktober zeigt das Thermometer noch über 20 Grad. Weinfeste und Farbenspiele von Goldgelb bis Kastanienbraun im Weinberg machen den Herbst zur Hochsaison.

Im November wird es ruhig. Die Weihnachtsmärkte in der Adventszeit beenden die Saison.

Wie wird das Wetter im Ort?

Perfektes Fotografenwetter oder grauer Himmel? Oder versteckt sich die Mosel noch am Nachmittag im Nebel? Antworten darauf verspricht von jeher der Wetterbericht. Längst tummeln sich auch im Netz etliche Wetterportale. Etwa der Wetterdienst Donnerwetter. Im 3-Stunden-Takt liefern die Bonner Meteorologen eine Wettervorhersage für die Moselorte. Dazu gibt es Infos zum Pollenflug und die gefühlte Temperatur für Mann und Frau.

Wetter-Tipp für Motorradfahrer: Wer auf Wetter.com den Start- und Zielpunkt der geplanten Route eingibt, bekommt neben der Streckenbeschreibung Infos zur Wetterlage vor Ort. 

Wetter-App fürs Smartphone

Eine gute Wetter-App auf dem Smartphone kann ungemütliche Überraschungen vermeiden. Zum Beispiel die App  „WarnWetter” vom Deutschen Wetterdienst für Unwetterwarnungen. Oder die App „Appy Weather”, die das Wetter der nächsten Tagen übersichtlich präsentiert. Und der interaktive Regenradar der App von „wetter.com” bringt Wanderer ins Trockene, bevor die ersten Tropfen fallen.

Wetterstationen im Weinberg

Tatsächlich ist das Wetter an der Mosel manchmal besser, als die Vorhersage verspricht. Da hilft ein Blick auf die zwar nicht besonders schöne, aber praktische Website der regionalen Wettstationen (klick). Damit kann man von Briedel über Zeltingen und Bernkastel-Kues bis hin zu Brauneberg die aktuelle Wetterlage checken. Die Daten werden stündlich aktualisiert.

Wetter per Webcam checken 

In einigen Orte an der Mosel stehen Web-Cams (klick), damit man sich mit eigenen Augen ein Bild machen kann. Was ist an der Schleuse in Enkirch los? Was macht den Blick vom Prinzenkopf so besonders? Und was passiert gerade an der Mosellorelay? Auch das wird gezeigt.

Land unter! 

Und wenn die Mosel kommt? Sobald der Fluss am Pegel Trier einen Wasserstand von 600 cm überschritten hat, nimmt der Hochwassermeldedienst seine Arbeit auf. Dann können aktuelle Pegelstände und Vorhersagen hier abgerufen werden.

Schlechtes Wetter?

Das Wetter macht ein Strich durch die Urlaubsplanung? Manchmal sind es gerade die regnerischen Tage, die für neue Einblicke sorgen. Vielleicht besucht man ein interessantes Museum oder begibt sich in einem der Hallenbäder vom Regen in die Traufe. Tipps gegen Langeweile bei Regenwetter gibt es hier.

Wetter und Klima erwandern

Wetter, Klima und Wein. Der etwa 12 Kilometer lange WeinWetterWeg in Hatzenport erklärt die Zusammenhänge. Dazu gehören die neuen Rebsorten, mit denen die Weinbauern experimentieren. Stichwort: Klimawandel. 

Auf der Strecke liegen drei Kletterwege, der Kräutergarten vor der St. Johanneskirche und auch eine Wetterstation. Einfach dem Logo mit dem Trauben naschenden Hasen folgen.

Sortengarten Zeltingen

Die durchschnittlichen Temperaturen steigen auch im Moseltal. Um herauszufinden, welche Nutzgehölze zukünftig in Frage kommen, wurde der Zeltinger Sortengarten angelegt.

Fast 50 Obst- und Beerensorten aus aller Welt sind in dem ehemaligen Weinberg über dem Dorf zu sehen. Von der Nashi-Birne über Kaki bis zur Gojibeere. Das Experiment wird zeigen, welche Bäume, Sträucher oder Kletterpflanzen sich durchsetzen können.